Die freie Interpretation ist die Form der Interpretation,
die am eindeutigsten situationsorientiert ist.
Der Interpret hält sich hierzu in einem Bereich auf,
der vom Besucher verhältnismäßig häufig frequentiert wird.
Interpretation
spontan
Er versucht dort spontan, einen Kontakt herzustellen und die Begegnung
des Besuchers mit dem Interpretationsgegenstand über diesen Kontakt zu unterstützen.

Um in der freien Interpretation erfolgreich zu sein, muß der Interpret zum einen viel Gespür
für die Situation des Besuchers mitbringen. In den meisten Fällen kommt ein Kontakt dadurch zustande,
daß der Interpret als solcher erkennbar ist und Gesprächsbereitschaft signalisiert.
Zum anderen sollte er aber auch auf die Ausführung einer Vielzahl möglicher Leitideen vorbereitet sein.
Die freie Interpretation dauert in der Regel keine fünf Minuten. Sie kann durch das offene Gespräch
beim Besucher einen positiven Eindruck hinterlassen. Wenn es dem Interpreten in dieser Zeit aber
zudem gelingt, seine Leitideen anhand der für den Besucher relevanten Themen zu positionieren,
kann diese Form der Vermittlung intensiver sein, als die vorbereiteten Vermittlungsformen.

An Besucherbrennpunkten muß der Interpret sich auch darauf einstellen, daß sich zu einem Gesprächs-
partner weitere hinzugesellen. In diesem Fall muß der möglichst fließende Übergang vom Dialog zum
Gruppengespräch und der Wechsel zwischen Gruppengespräch und Vortrag angestrebt werden. Der
Interpret tritt hier schon in den Übergangsbereich zwischen freier Interpretation und Kurzinterpretation.